Wir wollen Licht in das bislang kaum aufgearbeitete Kapitel der DDR – Zwangsadoptionen bringen. Es geht hierbei um Fälle von regimekritischen Eltern, denen die DDR Obrigkeit zur Strafe die Kinder meist unmittelbar nach der Geburt entzog und später systemtreuen Eltern zur Adoption überließ. So sollten die Erziehung der Kinder zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ sichergestellt sowie die nicht konformen Eltern sanktioniert werden. Ziel ist es, das Ausmaß politisch motivierter Adoptionen aus DDR-Zeiten festzustellen und zugleich Wege zu finden, wie sich betroffene Eltern und deren Kinder wiederfinden. Eine wissenschaftliche Hauptstudie beim Ostbeauftragten der Bundesregierung Christian Hirte soll zum Ausmaß der DDR Zwangsadoptionen forschen. Eine bundesweite zentrale Vermittlungsstelle soll errichtet werden, die eine Kontaktanbahnung für leibliche Eltern und ihren adoptierten Kindern vermittelt. Daneben planen wir eine DNA-Datenbank. Nach argentinischem Vorbild sollen Betroffene beider Seiten, die Möglichkeit erhalten, eine Erbgutprobe für einen genetischen Abgleich zu hinterlegen. Fernen müssen in den Bundesländern vorhandene Daten und Aktenbestände gesichert und Speicherfristen verlängert werden. Überdies planen wir, die Betroffenen als Opfer des SED-Regimes anzuerkennen und finanziell zu entschädigen.
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